ARBEIT

In der Bibel ist der Mensch überall an der Arbeit. Da sich aber diese Arbeit des einfachen Handwerkers und des Kleinbauern von jener intensiven und organisierten Arbeit, wie wir sie heute verstehen, weithin unterscheidet, sind wir geneigt, zu glauben, die Heilige Schrift kenne die Arbeit entweder überhaupt nicht oder sie kenne sie schlecht. Und da sie so gut wie keine grundsätzlichen Aussagen über den Wert und die Bedeutung der Arbeit enthält, sind wir zuweilen versucht, eine zufällig herausgegriffene Formulierung nach freiem Belieben für sich allein zu betrachten und sie zugunsten unseren eigenen Ansichten zu verwerten. Wenn uns auch die Bibel nicht auf alle unsere Fragen Antwort gibt, so führt sie uns doch, in ihrer Gesamtheit betrachtet, in die Wirklichkeit der Arbeit, ihres Wertes, ihrer Mühsal und ihrer Erlösung ein.

I. Wert der Arbeit

1. Der Auftrag des Schöpfers. Trotz des vielverbreiteten Vorurteils ist die Arbeit nicht auf die Sünde zurückzuführen Schon vor dem Sündenfalle ,,nahm Jahve den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, auf dass er ihn bebaue und behüte" (Gn 2, 15). Wenn der Dekalog den Sabbat zur Pflicht macht, so tut er dies zum Abschluss von sechs Arbeitstagen (Ex 20, 8 ff). Diese Arbeitswoche erinnert an jene sechs Tage, die Gott darauf verwendet hat, um das Weltall zu erschaffen ( Schöpfung , und unterstreicht auf diese Weise, dass Gott, der den Menschen ,,nach seinem Bilde schuf" (Gn 1, 26), diesen in seinen Plan miteinbezogen hat und dass er das All, nachdem er es geordnet, den Händen des Menschen übergeben hat mit dem Auftrag, die Erde zu erfüllen und sie sich untertan zu machen (1, 28). Alle, die Arbeit leisten, auch wenn sie nicht ,,durch Bildung und Urteil glänzen", tragen doch - jeder in seinem Berufe - zum ,,Aufbau der Schöpfung" bei (Sir 38, 34). Deshalb ist es nicht zu verwundern, dass die Tätigkeit des Schöpfers gern in Form des Tuns eines Arbeiters beschrieben wird, der den Menschen gestaltet (Gn 2, 7), den Himmel ,,mit seinen Fingern" bildet und die Sterne daran befestigt (Ps 8, 4). Umgekehrt aber beschreibt jener gewaltige Hymnus, der den Schöpfergott besingt, auch den Menschen, wie er am Morgen ,,an seine Arbeit geht, an sein Tagewerk bis zum Abend" (Ps 104, 23; vgl. Sir 7, 15). Diese Arbeit des Menschen ist die Entfaltung der Schöpfung Gottes, die Erfüllung seines Willens 2. Natürlicher Wert der Arbeit. Dieser authentische Wille Gottes wird weder in den Vorschriften des Bundesgesetzes noch in den Geboten des Dekalogs, noch in denen des Evangeliums ausdrücklich ausgesprochen. Das ist nicht zu verwundern, sondern im Gegenteil nur selbstverständlich, denn die Arbeit ist ein Gesetz der menschlichen Natur und verpflichtet jeden Menschen, noch bevor er sich zum Heile berufen weiß. Daher kommt es, dass viele AEusserungen der Bibel über die Arbeit schlicht und einfach das Urteil eines gesunden und aufrechten Sinnes zum Ausdruck bringen und dass sich diese in den Schriften der Weisen finden, die bewusst darauf ausgegangen sind, das Beste der sittlichen Erfahrung der Menschheit für die Religion Israels nutzbar zu machen. Auf diese Weise fällt die Bibel im Namen der bloßen Vernunft ein strenges Urteil über die Trägheit: Der Träge hat nichts zu essen (Spr 13, 4) und läuft Gefahr, Hungers zu sterben (21, 25); nicht einmal der Hunger vermag ihn zur Arbeit zu bewegen (16, 26), und der hl. Paulus steht nicht an, sich dieses Beweises zu bedienen, um jenen, die nicht arbeiten wollen, ihre Verirrung aufzuzeigen: ,,Sie sollen auch nicht essen!" (2 Thess 3, 10.) Ja noch mehr, die Trägheit ist eine Selbsterniedrigung: Man bewundert die stets umsichtige Hausfrau, die ,,nicht das Brot der Trägheit isst" (Spr 31, 27), und spottet über den Trägen: ,,Die Tür dreht sich in ihrer Angel und der Faule in seinem Bett" (26, 14). Er ist kein Mensch mehr, sondern ein ,,beschmutzter Stein", ,,eine Handvoll Kot" (Sir 22, 1f), den man voll Ekel wegwirft. Dagegen weiß die Bibel die wohlgetane Arbeit zu schätzen, wenn Landmann, Schmied und Töpfer mit Geschick und Herz bei ihrem Werk sind (Sir 38, 26. 28. 30). Sie ist voll Bewunderung für die edlen Kunstwerke, für den Palast Salomos (1 Kg 7, 1 - 12) und seinen Thron, ,,der in keinem Reiche seinesgleichen besitzt" (10, 20), vor allem aber für den Tempel Jahves und seine Wunderwerke (1 Kg 6; 7, 13 - 50). Schonungslos verurteilt sie die Verblendung derer, die Götzen Bilder herstellen, anerkennt aber ihr Können und bedauert, dass sie soviel Mühe umsonst, für ,,ein Nichts", aufgewendet haben (Is 40, 19f; 41, 6f).

3. Der soziale Wert der Arbeit. Diese Hochschätzung der Arbeit beruht aber nicht bloß auf der Bewunderung der Kunsterzeugnisse; sie gründet in der klaren Erkenntnis, welche Bedeutung der Arbeit im sozialen und wirtschaftlichen Leben zukommt. Denn ohne Bauern und Handwerker ,,vermöchte man keinen Staat aufzubauen" (Sir 38, 32). Drei Faktoren haben zusammengewirkt, um die Schiffahrt zu begründen: ,,Der Erwerbstrieb... schöpferische Weisheit ... und die Führung der Vorsehung" (Weish 14, 2f). Eine ebenso wirklichkeitsnahe wie ausgewogene Auffassung, die je nach der Stellung, die diese drei Elemente einnehmen, jene Verirrungen, denen die Arbeit verfallen kann, ebenso zu erklären vermag wie die Wunderwerke, die sie zu vollbringen in der Lage ist; wie etwa das Wunder, dass sie dem Seefahrer das Wagnis ermöglicht, ,,einem Stücklein Holz sein Leben anzuvertrauen" und so die Schöpfung Gottes zu vervollkommnen, indem sie verhindert, dass ,,die Werke seiner Weisheit brachliegen" (Weish 14, 5).

II. Die Beschwerden der Arbeit

Weil die Arbeit eine grundlegende Gegebenheit der menschlichen Existenz darstellt, wurde sie von der Sünde unmittelbar und zutiefst in Mitleidenschaft gezogen: ,,Im Schweisse deines Angesichtes sollst du dein Brot essen" (Gn 3, 19). Den Gegenstand des göttlichen Fluches bildet die Arbeit ebensowenig, als das Gebären des Weibes dessen Gegenstand bildet. Wie das Gebären den unter Schmerzen erfolgenden Sieg des Lebens über den Tod darstellt, stellt die tägliche und nie endende Mühe des arbeitenden Menschen jenen Preis dar, den er dafür bezahlen muß, dass Gott ihm über seine Schöpfung Macht gegeben hat; diese Macht bleibt bestehen, der fluchbeladene Boden aber leistet Widerstand und muß bezwungen werden (3, 17f). Das Schlimmste an diesem Leid das alles Mühen verursacht, aber ist, dass selbst im nicht allzu häufigen Falle, dass es zu weithin sichtbaren Erfolgen führt, wie dies bei Salomo der Fall gewesen ist, der Tod kommt, um es zunichte zu machen: ,,Was hat der Mensch von all seiner Mühe? ... Von den Tagen der Anstrengung, von aller Sorge um das Gelingen, von den schlaflosen Nächten? Auch das ist nichtig" (Prd 2, 22f). Die mit Leid verbundene, nur zu oft erfolglose Arbeit bildet in der Menschheit nach wie vor einen jener Bereiche, in denen die Sünde ihre Macht am allerstärksten zu entfalten vermag. Willkür, Gewalttat, Ungerechtigkeit, Raffgier machen die Arbeit beständig nicht nur zu einer drückenden Last, sondern auch zu einer Quelle des Hasses und der Entzweiung. Da sind Arbeiter, denen der verdiente Lohn vorenthalten wird (Jr 22, 13; Jak 5, 4), Bauern, die durch Steuern ausgelaugt werden (Am 5, 11), Völker, die durch eine feindliche Regierung (2 Sm 12, 31), ja selbst durch ihre eigenen Fürsten zur Fronarbeit gezwungen werden (1 Sm 8, 10 - 18; 1 Kg 5, 27; 12, 1 - 14), Sklaven die zu Arbeit und Schlägen verurteilt sind (Sir 33, 33 - 38); dabei liegt aber bei diesem düsteren Gemälde die Schuld nicht immer in persönlichem Versagen, sondern einfach in jenen normalen Arbeitsbedingungen, denen das Geschlecht Adams unterworfen bleibt. Israel hat diese Welt der Arbeit in AEgypten in ihrer unmenschlichsten Form kennengelernt: in Gestalt einer Zwangsarbeit in einem das Letzte fordernden Rhythmus, unter erbarmungsloser UEberwachung, bei einem feindlich gesinnten Volke, zugunsten einer feindseligen Regierung, einer Arbeit, die systematisch darauf angelegt war, ein Volk zu vernichten und ihm jede Möglichkeit des Widerstandes zu nehmen (Ex 1, 8 - 14; 2, 11 - 15; 5, 6 - 18): dasselbe, was wir heute als Konzentrations und Arbeitslager bezeichnen.

III. Die Erlösung der Arbeit

Jahve aber hat sein Volk aus dieser unmenschlichen Welt, die eine Frucht der Sünde war, befreit Sein Bund mit Israel führte zum Erlass einer Reihe von Gesetzen, die darauf abzielten, die Arbeit, wenn nicht vor aller Beschwerde, so doch von allen Entartungen zu bewahren, deren die Bosheit des Menschen fähig ist. Der Sabbat ist dazu da, um in die erdrückende Abfolge der Arbeitsperioden eine Pause einzulegen (Ex 20,9 ff), um dem Menschen und allem, was auf Erden arbeitet, eine Zeit der Ruhe zu sichern (Ex 23, 12; Dt 5, 14), nach dem Beispiele eines Gottes, der sich als ein Gott geoffenbart hat, der arbeitet, als ein Gott, der ausruht, als ein Gott, der aus der Knechtschaft befreit (Dt 5, 15). Verschiedene Gesetzesbestimmungen zielten darauf ab, den Sklaven und Lohnarbeiter zu schützen, der noch am selben Tage bezahlt werden musste (Lv 19, 13) und nicht ausgebeutet werden durfte (Dt 24, 14f). Die Propheten haben diese Forderungen neuerdings eingeschärft (Jr 22, 13). Wenn Israel dem Bunde die Treue hielt, sollte es zwar nicht von der Arbeit befreit, wohl aber sollte diese fruchtbar sein, denn ,,Gott wird das Werk deiner Hände segnen (Dt 14, 29; 16, 15; 28, 12; Ps 128, 2). Die Arbeit wird die erwartete Frucht bringen: Wer einen Weinberg pflanzt, wird von seiner Frucht kosten, wer ein Haus baut, wird es bewohnen (Am 9, 14; Is 62, 8f; vgl. Dt 28, 30).

IV. Das Neue Testament

Das Kommen Jesu Christi übertrug auf die Arbeit die Paradoxa, aber auch das Licht des Evangeliums. Die Arbeit wird im Neuen Testament auf der einen Seite zu höchsten Ehren erhoben, daneben aber gleich einem bedeutungslosen Detail so gut wie ignoriert und obenhin behandelt. Sie wird aufs höchste geehrt durch das Beispiel Jesu, der gearbeitet hat (Mk 6, 3) und Sohn eines Arbeiters gewesen ist (Mt 13, 55), und durch das Beispiel des hl. Paulus, der mit seinen Händen gearbeitet (Apg 18, 3) und sich dessen gerühmt hat (Apg 20, 34; 1 Kor 4, 12). Doch beobachten die Evangelien in bezug auf die Arbeit ein Schweigen, das uns in Erstaunen versetzt; sie scheinen das Wort nur zu kennen, um jene Werke zu bezeichnen, denen man sich widmen muß, nämlich die Werke Gottes (Jo 5, 17; 6, 28), oder um uns die Vögel des Himmels als Beispiel vor Augen zu stellen, ,,die weder säen noch ernten" (Mt 6, 26), und die Lilien des Feldes, die ,,weder arbeiten noch spinnen" (6, 28). Diese geringe Bedeutung auf der einen Seite und diese grosse Bedeutung auf der anderen Seite, die hier der Arbeit zugemessen wird, bilden keinen Gegensatz, sondern die beiden Pole einer wesentlich christlichen Haltung.

1. Die vergängliche Arbeit. ,,Müht euch nicht um die vergängliche Speise, sondern um jene Nahrung die vorhält zum ewigen Leben" (Jo 6, 27). Jesus Christus ist gekommen, um das Reich Gottes zu bringen; er hat keine andere Sendung und spricht von nichts anderem. Denn dieses Reich geht allem anderen vor (Mt 6, 33). Alles übrige, essen, trinken, sich kleiden ist nicht ohne Wichtigkeit; wer sich aber so ausschliesslich damit beschäftigt, dass er darüber auf das Reich Gottes vergisst, hat alles verloren, selbst wenn er die ganze Welt gewonnen hätte (Lk 9, 25). Vor dem absolut Notwendigen, nämlich vor dem Besitz Gottes, muß alles übrige zurücktreten; in dieser Welt, deren ,,Gestalt vergeht" (1 Kor 7, 31), zählt .nur, was uns ,,dem Herrn ungeteilt anhangen lässt" (7, 35).

2. Positiver Wert der Arbeit. Der Arbeit den ihr zukommenden Platz anweisen, der nicht der Gottes sein kann, heisst keineswegs der Arbeit ihren Wert nehmen, sondern heisst im Gegenteil ihr in der Schöpfung den eigentlichen Wert wiedergeben. Nun aber ist dieser Wert sehr hoch. Nicht nur, dass Jesus gleich Jahve im Alten Testament der Welt der Arbeit Themen und Vergleiche entnimmt: Hirte, Weingärtner, Arzt, Sämann, ohne die geringste Spur jener für den Intellektuellen so typischen Herablassung des Siraziden gegenüber der Handarbeit, deren Notwendigkeit und Grenzen (Sir 38, 32 ff); nicht nur, dass er das Apostolat als eine Arbeit darstellt, nämlich eine Ernte (Mt 9, 37; Jo 4, 38) oder einen Fischfang (Mt 4, 19); nicht nur, dass er auf den Beruf derer blickt, die er erwählt (Mt 4, 18), sondern er setzt in seinem ganzen Verhalten eine Welt voraus, die an der Arbeit ist, den Landmann auf seinem Felde, die Hausfrau mit dem Besen in der Hand (Lk 15, 8), und findet es unnatürlich, ein Talent zu vergraben, ohne es Zinsen tragen zu lassen (Mt 25, 14 - 30). Wenn er darangeht, Brote wunderbar zu vermehren - in unseren OEfen gebackene Brote - , so legt er Wert auf die Feststellung, dass dies eine Ausnahme darstellt und dass er dem Menschen die Sorge überlässt, sein Brot zu besorgen und zu backen. Aus demselben Geiste loyalen Sich-Einfügens in die menschliche Situation heraus mahnt der hl. Paulus, ,,sich von jedem Bruder ferne zu halten, der im Nichtstun dahinlebt unter dem Vorwande, die Parusie stehe vor der Türe (2 Thess 3, 6).

3. Christlicher Wert der Arbeit. Als neuer Adam befähigt Christus die Menschheit, die Sendung zu erfüllen, die Welt zu beherrschen (Hebr 2, 5 ff; Eph 1, 9 ff); indem er den Menschen erlöst, verleiht er der Arbeit erst ihren vollen Wert. Er vertieft die Verpflichtung dazu, indem er sie auf die konkreten Forderungen der übernatürlichen Liebe gründet; indem er die Berufung der Menschen offenbart, Kinder Gottes zu werden, zeigt er erst die ganze Würde des Menschen und der Arbeit auf, die in seinem Dienste steht, und stellt eine Stufenleiter der Werte auf, die es ermöglicht, die Arbeit richtig einzuschätzen und sich demgemäss zu verhalten. Indem er das Reich Gottes aufrichtet, das nicht von dieser Welt ist, darin aber gleich einem Sauerteig wirkt, gibt er dem Arbeiter seine Würde als Geistwesen zurück, verleiht er seiner Arbeit die Dimensionen der Liebe und gründet die durch die Arbeit geschaffenen Beziehungen auf den neuen Grundsatz der Brüderlichkeit in Christus (Phm). Kraft seines Gesetzes der Liebe (Jo 13, 34) verpflichtet er zum Kampf gegen den Egoismus und zur grösstmöglichen Herabminderung der Beschwerden des arbeitenden Menschen, verleiht aber dieser unausweichlichen Mühsal auch einen neuen Wert, indem er den Christen in das Geheimnis seines Todes und seines Leidens mit einbezieht.

4. Die Arbeit und das neue All. Am Ende der Zeiten aber, bei der Parusie des Herrn, wird seine Herrlichkeit als Auferstandener all seine Auserwählten umkleiden; die Beherrschung des Alls durch die Menschheit wird ohne jede Behinderung durch die Sünde, den Tod und das Leid durch ihn und in ihm voll und ganz verwirklicht werden. Doch nimmt die Arbeit schon jetzt, noch vor dem Jüngsten Tage, in dem Masse, als sie in Christus verrichtet wird, teil an der Heimkehr der Schöpfung zu Gott. Der Sklave der sein Los in Christus trägt, ist schon ,,ein Freigelassener des Herrn" (1 Kor 7, 22) und bereitet die Schöpfung darauf vor, ,,gleichfalls von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit zu werden, um in die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes einzugehen" (Röm 8, 21). Wird es auch einen Fortbestand des verwirklichten Werkes geben? Die Heilige Schrift ermutigt keinerlei zeitlichen Messianismus: ,,Die Gestalt dieser Welt vergeht" (1 Kor 7, 31), und der Bruch zwischen dem gegenwärtigen Zustand und dem künftigen Zustand der Welt lässt keinen Raum für den Einbau eines Bindegliedes, das einen UEbergang auf gleicher Ebene in die künftige Welt gestattete. Doch scheint ein gewisses Weiterbestehen des Werkes des Menschen, in einer Form, die nicht näher angegeben werden kann, in der Linie der paulinischen Aussagen über die Inbesitznahme, die Erhebung und Zusammenfassung des Alls durch Christus zu liegen (Röm 8, 19 ff; Eph 1, 10; Kol 1, 16. 20). Ohne dass irgend ein Text es gestattete, eine notwendig naive und beschränkte Neugierde zu befriedigen, berechtigt uns die Heilige Schrift im ganzen zur Hoffnung, dass die erlöste und befreite Schöpfung stets das All der in Christus vereinten Kinder Gottes bleiben wird. Erde